Sozial
—ökologische
Waldbewirt
—schaftung
Wald für Menschen
»Wir Menschen, heute und in der Zukunft, brauchen den Wald für ein gutes Leben. Deshalb ist sein Überleben unabdingbar. Die Komplexität der Waldökosysteme und der Umweltwandel bedeuten eine große Unsicherheit für unser Wirtschaften mit den Wäldern. Deshalb müssen wir vom Wald lernen und unser Handeln demütig anpassen. Jegliche Nutzung des Waldes muss dabei ethisch reflektiert und gerecht sein.«
Peter Wohlleben und Pierre Ibisch




Idee und Konzept
Der sozialökologische Ansatz schließt nicht aus, dass Wälder bewirtschaftet werden, sondern er bedeutet vielmehr, dass es unabdingbar ist. Neu ist sicherlich, dass die sozialökologische Waldbewirtschaftung dafür steht, dass alle Ökosystemleistungen als knappe und sich ggf. verknappende Ressource bewirtschaftet werden.
Der Studiengang
Im Wintersemester 2024/2025 startete an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde der Bachelor-Studiengang »Sozialökologisches Waldmanagement«. Die Initiative wirbt für einen ökosystemgerechten Umgang mit dem Wald und eine neue Sicht auf den Wald als Überlebensressource.
Team und Netzwerk
Sozialökologisches Waldmanagement gäbe es nicht ohne eine große Zahl von Menschen, die mitwirken, mitdenken, fördern und vorantreiben: akademische Akteur:innen, Zivilgesellschaft mit Stiftungen, NGOs, Unternehmen und Einzelpersonen, Forstleute, Waldeigentümer:innen und natürlich auch Studierende.
Forschung
Das ECONICS INSTITUTE, ein Thinktank für Ökosysteme, der aus dem Centre for Econics and Ecosystem Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hervorgegangen ist, steht für den Ansatz der »Ökonik«, also das Lernen von der Natur und eine ganzheitliche Betrachtung der Landschaft als komplexes sozialökologisches System.
Aktuelles von der Initiative
Neuigkeiten zum Thema sozialökologische Waldwende

Podcast: Der Wald und wir – eine ethische Auseinandersetzung
Auf dem Waldgipfel 2025 haben Peter Wohlleben und Prof. Pierre Ibisch über die ethischen Dimensionen des Wald- und Umweltschutzes gesprochen. Dabei widmen sich die beiden Fragen wie: Was bedeudet es, ein Verantwortungsbewusstsein für Umwelt und Ökosysteme zu entwickeln und wie kann man dieser Verantwortung gerecht werden?
Wie kommt man bei einem komplexen Thema wie Natur- und Klimaschutz am sinnvollsten »ins Tun«?

26 neue Studierende des Sozialökologischen Waldmanagements
Zum Wintersemester 2025/2026 ist der zweite Jahrgang im Studiengang Sozialökologisches Waldmanagement mit 26 neuen Studierenden gestartet. Damit sind alle Studienplätze belegt; die Zahl der Bewerbungen lag deutlich höher. Direkt nach der Einführungswoche begannen die erfahrungsbasierten Lehrveranstaltungen im Freiland. Die Gruppe besuchte diverse sozialökologische Waldsysteme: von Wirtschaftswäldern bis Nationalparken, vom alten Buchenwald bis zu Waldbrandflächen.

Einladung zur Online-Veranstaltung: »Impulse für die Forstwelt«
Am 29. Oktober 2025 um 18 Uhr wird Prof. Pierre Ibisch in einer für alle Interessierten offenen Online-Veranstaltung, organisiert vom Deutschen Forstverein in Mecklenburg-Vorpommern den Studiengang Sozialökologisches Waldmanagement vorstellen. Im Anschluss gibt es eine Diskussionsrunde mit Jörg Harmuth (FoAL Stadtforst Rostock), Julian Heinrich (Revierleiter im FoA Stavenhagen) sowie Studentinnen aus Tharandt und Eberswalde.

Goodbye, dear Jane
Wir sind zutiefst betrübt, dass Jane Goodall diese Erde verlassen hat. Vor elf Monaten besuchten wir mit ihr den Buchenwald von Grumsin und feierten einen Abend der Hoffnung in Eberswalde, ihrem letzten öffentlichen Auftritt in Deutschland. Wir werden immer in Erinnerung behalten, wie sie auf den Wald geblickt und dort mit den Studierenden gesprochen hat. Die Begegnung mit der außergewöhnlichen Forscherin und Aktivistin hat uns allen ein bleibendes Gefühl von Sinnhaftigkeit und Motivation geschenkt.

Das Econics Institute stellt den Grün-Feucht-Kühl-Index vor
Der neu gegründete Thinktank für Ökosysteme präsentiert erstmals einen »Grün-Feucht-Kühl-Index« für Deutschland, der verdeutlicht, dass die Landbedeckung einen wesentlichen Einfluss auf die Oberflächentemperatur und die Niederschlagsmenge hat. Die sich wechselseitig beeinflussende Dreiecksbeziehung zwischen Grünheit, relativ kühlen Temperaturen und Feuchtigkeit reflektiert die Leistungsfähigkeit der Landschaften und ihre Zukunftsfähigkeit im Klimawandel.

Future Forest Forum
Beim Future Forest Forum auf Schloss Blankenburg im Harz wurden Neue Wege in der Waldwirtschaft: Zwischen Holzertrag, Gemeinwohl und regenerativem Management diskutiert. Welche Lehren kann die Waldwirtschaft aus der Gemeinwohl-Ökonomie ziehen und wie können funktionierende Geschäftsmodelle für Ökosystemleistungen etabliert werden? Prof. Pierre Ibisch präsentierte die Perspektive der sozialökologischen Waldbewirtschaftung: Eine wertebasierte Waldökonomie umfasst ethische Reflexion, eine sozialökologische Waldbilanzierung und die Honorierung vor allem von regulierenden Ökosystemleistungen.
